Fonds BKVB, Amsterdam, www.fondsbkvb.nl
Schneidersöhne Deutschland GmbH, Ludwigsfelde, www.schneidersoehne.com
Grossformat Werbetechnik, Berlin, www.grossformat-berlin.com
Rapunzel Naturkost AG, Legau, www.rapunzel.com
Nestler, Ehrenfriedersdorf, www.nestler-gmbh.de
Canon Deutschland, Krefeld, www.canon.de
Knüller Kiste, Berlin
Brother International GmbH, Bachvillei, www.brother.de
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Berlin, www.bvg.de
M & W Bürobedarf, Berlin, http://mwbuerobedarf.de
PIN Mail AG, Berlin, www.pin-mail.net
Papyrus Com, Berlin, www.papyrus-com.de
Deutsche Kinderhilfe Berlin-Brandenburg e.V., www.kinderhilfe.de
Schülerhilfe, Berlin, www.schuelerhilfe.de
Trigger copy, Berlin, www.trigger.de
Dirk Rossmann GmbH Burgwedel, www.rossmann.de
Büro Modern, Berlin, www.buemo.de
Kosmos - Verlag, Stuttgart, www.kosmos.de
Werken Spielen Schenken, Berlin, www.werken-spielen-schenken.de
HSB Hartung Spiele Berlin GmbH, www.hartung-spiele.de
Verspohl Papierhaus, Berlin
Dr. B. Scheffler GmbH
Die Papierfabrik ,Berlin, www.diepapierfabrik.de
Benta Handelshaus, Berlin
Dr. C. Soldan's GmbH www.soldan.com
Landesverkehrswacht Berlin e.V., www.landesverkehrswacht.de
BüroExpress GmbH, Berlin, www.buerex-berlin.de
Konrad v. Kloeden, Berlin, www.vonkloeden.de/verlag.htm
Schmidt Spiele GmbH, www.schmidtspiele.de
ADAC, www.adac.de
Deutsche Bahn, Berlin, www.db.de
Spiel- und Schreibwaren Klein, Berlin
Berliner Volksbank, www.berliner-volksbank.de
Schreibwaren Dettke, Berlin
Maren Thomsen GmbH, Berlin, www.marenthomsen.de
Jung-Shop, Berlin-Friedrichshain
Random House/Bertelsmann, München, www.randomhouse.de
Deutsche Lufthansa, www.lufthansa.com
Sony BMG Music Entertainment, München, www.sonybmg.com
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Noack & Co GmbH, Berlin, www.noackuco.de
Jako-O GmbH, Bad Rodach, www.jako-o.de
Habermaaß GmbH, Bad Rodach, www.haba.de
Berliner Sparkasse, www.berliner-sparkasse.de
Michael Sommer, Berlin
Ravensburger AG, www.ravensburger.de
Berlin sammelt, Berlin, www.berlin-sammelt.de
Krüger GmbH & Co.Kg, Bergisch-Gladbach, www.krueger.de
Acilim, München, www.acilim.de
dm-drogerie markt GmbH + Co.Kg,Karlsruhe, www.dm-drogeriemarkt.de
Vodafone D2 GmbH, Düsseldorf, www.vodafone.de
Universal Music Group, Berlin, www.universal-music.de
Julia Manns, Berlin
Foto Sahin, Berlin, www.foto-sahin.de
GOA II, Berlin, www.goa2-berlin.com
Frisetta Kunststoff, Schönau, www.frisetta-kunststoff.de
Stadtteilmütter Neukölln, Berlin
theworldshop, Berlin, www.theworldshop.de
Stadtteilmanagement Mariannenplatz, Berlin, www.stm-marianneplatz.de
Botschaft des Königreichs der Niederlande, Berlin, www.niederlandeweb.de
steinbach sprechende bücher, Schwäbisch Hall, www.sprechendebuecher.de
Türkische Botschaft, Berlin, www.tcberlinbe.de
Hörverlag, München, www.hoerverlag.de
Öger Tours GmbH,, Hamburg, www.oeger.de
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Halabi Werbung & Druck, Berlin, www.halabi-werbung.de
Nokia, Deutschland, www.nokia.de
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Kindercity Berlin GmbH, Alexa, www.kindercity.de
Campina GmbH, www.campina.de
Pestalozzi-Fröbel-Haus, Mariannenplatz, Berlin
Esslinger verlag, www.esslinger.de
David Janos und Kunden
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An verschiedenen Plätzen kannst Du:
1: | malen | |
2: | basteln | |
3: | schminken | |
4: | Geschichten hören | |
5: | Dich mit Deiner Zuckertüte fotografieren lassen | |
6: | Limonade und einen Milch-Drink genießen | |
7: | eine Eiskugel bekommen |
Das Präsent einer Zuckertüte zum 1. Schultag ist in Deutschland eine alte Tradition. Vor über 150 Jahren erhielten erstmals Kinder beim Übergang in die Schulzeit eine Schultüte gefüllt mit Süßigkeiten. Erste Hinweise auf dieses Brauchtum gibt es aus Thüringen (Jena 1817) und Sachsen (Dresden 1820 und Leipzig 1836).
Mit der Einführung der allgemeinen Schulpflicht wuchs der Bedarf an Zuckertüten, so dass ab 1910 die fabrikmäßige Herstellung begann (Firma Carl August Nestler in Wiesa, Erzgebirge).
Die Erinnerung an den 1. Schultag verbindet sich seit Generationen für die meisten Menschen mit einer persönlichen Zuckertüten-Geschichte. Fotos mit ABC-Schützen und ihrer Zuckertüte sind auch ein Spiegelbild der politischen, sozialen und pädagogischen Veränderungen im vergangenen Jahrhundert.
Der in Amsterdam und Berlin arbeitende Fotokünstler Rob van der Nol spürt seit 2006 im Rahmen des Projektes „1. Schultag“ den Wandel der Schultüte im Leben der Menchen auf. Ihn fasziniert die Tradition der Zuckertüte besonders auch deshalb, weil es dieses Brauchtum in Holland und in weiteren europäischen Ländern nicht gibt.
Bei seinen Recherchen zur Geschichte und Gegenwart der Schultüte erlebt Rob van der Nol in Gesprächen, dass es Familien gibt, die es sich nicht leisten können, ihren Kindern eine gefüllte Zuckertüte zu geben, und dass es Familien mit Migrationshintergrund gibt, die die Tradition der Schultüte nicht kennen.
Um Erstklässern ungeachtet ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft einen glücklichen Beginn des Schuleintritts zu geben, bereitet Rob van der Nol gemeinsam mit der Schaupielerin Eva Mattes ein künstlerisch gestaltetes Zuckertüten-Fest am 30. August 2008 in Berlin vor.
Wenn man heute von “Einschulung” redet, muss man auch von der Schultüte reden. Sie ist das eindeutige Kennzeichen der Mädchen und Jungen, die zum allerersten Mal in die Schule gehen. Der Schulanfang ist so alt wie die Schule selbst. Kain und Abel mussten vermutlich noch nicht zur Schule, deshalb bekamen sie auch noch keine Schultüte. Wann es wirklich die erste Schultüte gab, weiß man nicht so genau. Nicht immer wurde gleich alles aufgeschrieben, was einem so als neue Idee eingefallen war. Das ist ganz besonders mit den Bräuchen so. Im Jahr 1817 aber bekam ein Schüler in Jena “Eine mächtige Tüte Konfekt” zu seinem ersten Schultag. Drei Jahre später überraschte ein Vater in Dresden seinen Sohn mit einer heimlich beim Bäcker gekauften Zuckertüte. Ob dieses nun schon ebensolche Tüten waren, wie wir sie heute kennen, wurde nicht mit berichtet. Und das obligate Einschulungsfoto gab es ja noch nicht. Allerdings war die Zuckertüte, wie sie wegen ihres hauptsächlichen Inhaltes vor allem in Thüringen und Sachsen noch heute heißt, schon 1852 Anlass, ein Kinderbuch darüber zu zeichnen und zu schreiben. Da wuchsen auch bereits die Zuckertüten an einem Zuckertütenbaum, der im Schulhause steht. Dieser Baum konnte auf dem Dachboden oder im Keller des Schulhauses stehen. Heute hängen die Tüten in manchen Orten sogar an richtigen Bäumen - vor allem in Thüringen und Sachsen. |
Vor 150 Jahren waren es sicher nur Kinder der gehobenen Schichten, die ein Einschulungsgeschenk bekamen. Die meisten anderen Kinder mussten möglicherweise noch in der Landwirtschaft helfen oder durch andere Arbeiten zum Familienunterhalt beitragen, statt die Zeit in einer Schule zu vertrödeln. Doch mit der Zeit wurde die Schulpflicht mehr und mehr durchgesetzt. Und die Schultüten wurden auch häufiger - zunächst in Thüringen und Sachsen. Um 1910 soll Carl August Nestler im erzgebirgischen Ort Wiesa - in Sachsen - damit begonnen haben, Zuckertüten fabrikmäßig herzustellen. Seit der Zeit wanderte der Schultütenbrauch dann in das übrige Deutschland. In den kleinen Orten Westdeutschlands dauerte es allerdings bis in die 50-er Jahre dieses Jahrhunderts, bis auch dort die Tüten ankamen. Die verschiedenen “Schlechten Zeiten” hatten sicher etwas damit zu tun. Die Form der Tüten hat sich in den letzten hundert Jahren nicht wesentlich geändert. Es überwiegt der runde Spitzkegel. In der ehemaligen DDR hatte sich als Haupttüte eine sechseckige Tüte durchgesetzt, die auch heute dort noch vorgezogen wird. Nur für die Nebentüten, die von der näheren Verwandschaft geschenkt werden, sind dann wieder kleinere runde Tüten gefragt. In einigen deutschen Gegenden gab es statt der Tüte auch andere Geschenke, z.B. verschiedene Arten von Brezeln in Hessen, Rosinen und Backpflaumen in Ostfriesland. Das Wort “Zuckertüte” klingt einigen besorgten Eltern und Zahnärzten heute sehr verdächtig. Hinweise, was alles in die Tüte kommen sollte, finden sich alle Jahre wieder in den Medien. Doch so schlimm, wie in den schon genannten “Schlechten Zeiten” sollte es nicht wieder kommen: Um die Tüte wenigstens als Abzeichen zu wahren, wurde sie zunächst mit Holzwolle, Knüllpapier oder Kartoffeln gefüllt, worauf dann eine dünne Lage selbstgebackener Kekse lag. Es muss ja nicht gleich das Handy sein! http://www.erster-schultag.de/home/index.html |
Bruno Theek 1896
Bruno Theek (eingeschult 1896 in Berlin)
Aus: Meine ersten achtzig Jahre (Unveröffentlichtes Manuskript)
Als ich mit sechs Jahren zu Ostern eingeschult wurde - damals gab es in jedem Jahr noch zwei Einschulungstermine, zu Ostern und zu Michaelis, d.h. im April und im Oktober – konnte ich schon fließend lesen und schreiben und einigermaßen auch rechnen.
Der Lehrer stand mit einem langen Rohrstock in der Hand auf einer der letzten Bänke. Wir durften uns nicht umschauen, mussten mucksmäuschenstill sitzen, fortwährend hörten wir hinter uns aus Lehrermunde „Finger auf den Mund!“
Wenn ein Schüler beim Buchstabieren oder Lesen stockte, sauste der Rohrstock von hinten auf seinem Rücken, wie überhaupt der Rohrstock ein Haupterziehungsinstrument war. Bei dem geringsten Vergehen wurde der Schüler über das Knie des Lehrers oder über eine Bank gelegt und bekam tüchtige Prügel.
Schläge auf Fingerspitzen oder Hände waren an der Tagesordnung; von anderen Strafen, wie seitenlanges Abschreiben aus einem Buch oder Auswendiglernen ellenlanger Lieder gar nicht zu reden.
Elisabeth Flitner 1890-1895
Elisabeth Flitner (Einschulung vermutlich zwischen 1890 und 1895 in Jena)
Au: Band 5, Das wilhelminische Kaiserreich und der Erste Weltkrieg, 1890-1918
Die Schule war schon in früher Jugend so etwas wie ein Traumziel. Es ist mir noch ein Singsang im Ohr: „Ostern - Ostern übers Jahr – komm ich in die Schule“, womit mir die Kinderfrau wohl den Zeitraum zwischen meinem und dem Schuleintritt meiner drei Jahre älteren Schwester überbücken sollte. An keine Zeit meiner Kindheit habe ich so deutliche Erinnerung wie an das erste Schuljahr
(...)
Zu meinem Geburtstag bekam ich ein kurzärmliges Kleid aus karierten Kattun, das ich sommers und winters aber nur für die Schule tragen sollte, eine ärmellose schwarze Schulschürze, hohe schwarze Knöpfschuhe und einen ledernen Schulranzen mit Fibel, Griffelkasten und Schiefertafel, an die ein Schwamm und ein Tüchlein gebunden waren, die aus dem Ranzen raushingen.
(...)
Wir besuchten die private höhere Töchterschule, die in einem alten Gebäude untergebracht war. Sie hatte weder Zentralheizung noch Beleuchtung. In der Nähe der eisernen Öfen war es glutheiß, an den Fenstern fröstelte man. Wenn es morgens dunkel war, brannte eine Kerze auf dem Katheder.
Wir mussten mit gefalteten Händen still sitzen und aufstehen wenn wir drankamen. Für die Pausen mussten wir uns in Reih und Glied aufstellen und im kiesbedeckten Schulhof im kreisgehend unser Schulbrot essen, in den kurzen Pausen durften wir spielen, bis wir wieder klassenweise geordnet wieder hinaufgingen.
Mariannen Thob
Erinnerungen an die Schulzeit von Mariannen Thob (einschult 1941in Steinfeld)
Aus: Heimatverein Steinfeld e.V.
An den ersten Einschulungstag im Sommer 1941 habe ich nur wenige Erinnerungen... Den schweinsledernen Tornister auf dem Rücken tragend, betrat ich an der Hand meiner ältesten Schwester Edith das große graue Gebäude der damaligen Volksschule zu Steinfeld. In Kriegsjahr 1941 gab es keine Zuckertüte zur Einschulung, keinen neuen Ranzen, keine neuen Schulbücher. Nur eine nagelneue Schiefertafel mit Schwamm und Lappen, die unterwegs stets lustig am Tornister hin und her baumelten...
Unsere erste Lehrerin war Fräulein Moormann. Sie wies uns unsere langen Plätze in der langen Schulbank an. Nachdem wir alle unsere Namen genannt hatten, übten wir das Aufstehen in Reih´ und Glied nach den Pausen, das leise Eintreten in den Klassenraum, das Aufstehen beim Eintritt der Lehrperson und beim Antwortgeben, und das ordentliche Aufzeigen ohne „Schnippe“.
Zu unserem Schulalltag gehörte der tägliche Besuch der Schulmesse. Alle Mädchen trugen damals über ihrem Kleid eine gut gestärktre Schulschürze. Sonntags prangte eine große Schleife im Haar, die von den Jungen verächtlich „Propeller“ genant wurde.
Christian Grashof
der Schauspieler Christian Grashof (geb. 5.8.1943 in Gablonz) schreibt über seine Schulzeit in Löbau:
"Mir hat die Schule nie Spaß gemacht. Das hat mir Spaß gemacht: Ich beschloss, überhaupt nicht fleißig zu sein. Ich wollte nur noch spielen."
Aus: "...gelebt für alle Zeit. Schauspieler über sich und andere", Henschelverlag Berlin 1983
Grashof ist ein Flüchtlingskind, deshalb erwähne ich den Geburts- und den Schulort. Also müsste er 1949/50 in die Schule gekommen sein.
Das Zitat ist das erst, das ich gefunden habe, dass ein Mensch bekannt, er wollte nicht fleißig sein. Alle Menschen schreiben, dass sie in der Schule fleißig waren oder sie schweigen.
Erich Kästner 1906
Erster Schultag von Erich Kästner (1906)
Aus: Erich Kästner, „Als ich ein kleiner Junge war“
„Meine Mutter öffnete die Tür. Ich stieg, die Zuckertüte mit der seidenen Schleife vorm Gesicht, die Ladenstufe hinauf, stolperte, da ich vor lauter Schleife und Tüte nichts sehen konnte, und dabei brach die Tütenspitze ab! Ich erstarrte zur Salzsäule. Eine Salzsäule, die eine Zuckertüte umklammerte. Es rieselte und purzelte und raschelte über meine Schnürstiefel. Ich hob die Tüte so hoch, wie ich irgend konnte. Das war nicht schwer, denn sie wurde immer leichter. Schließlich hielt ich nur noch einen bunten Kegelstumpf aus Pappe in den Händen, ließ ihn sinken und blickte zu Boden. Ich stand bis an die Knöchel in Bonbons, Pralinen, Datteln, Osterhasen, Feigen, Apfelsinen, Törtchen, Waffeln und goldenen Maikäfern. Die Kinder kreischten. Meine Mutter hielt die Hände vors Gesicht. Fräulein Haubold hielt sich an der Ladentafel fest. Welch ein Überfluss! Und ich stand mittendrin.
Auch über Schokolade kann man weinen. Auch wenn sie einem selber gehört. – Wir stopften das süße Strandgut und Fallobst in den schönen, neuen, braunen Schulranzen und wankten durch den Laden und die Hintertür ins Treppenhaus und treppauf in die Wohnung. Tränen verdunkelten den Kinderhimmel.“
Grzimek 1915
gestern habe ich in den Memoiren "Auf den Menschen gekommen" (C.Bertelsmann, 1974) des international berühmten Naturforschers Prof. Bernhard Grzimek über seinen ersten Schultag in Neiss/Oberschlesien im Jahr 1915 gelesen:
"Damals ging ich in das erste Jahr zur Schule. Die große bunte Bonbontüte zum Schulanfang war bereits überwiegend mit Holzwolle angefüllt und hatte nur eine dünne Schicht Süßigkeiten obenauf, denn solche Dinge begannen im Krieg knapp zu werden."
Juristisch
Erstens:
Entscheidung des Sozialgerichts Berlin vom 19.07.2006 (AZ.: S 106 AS 6175/06 ER):
"Die Aufwendungen anlässlich einer Einschulung (Schultüte Schulranzen, Hefte, Stifte, Schulbücher, Einschulungsfeier) sind aus den Regelleistungen zu bestreiten. Hierbei handelt es sich auch nicht um einen unabweisbaren Bedarf zur Sicherung des Lebensunterhaltes iS von § 23 Abs 1 SGB 2)."
Einer Mutter wurden vom JobCenter in Berlin Marzahn-Hellersdorf der Antrag auf einmalige Leistungen für eine Einschulungsfeier und die Ausstattung ihrer jetzt schulpflichtigen Tochter anlässlich deren Einschulung mit Schulutensilien versagt.
Das Sozialgericht bestätigte die Entscheidung des JobCenters mit der Beründung:
"Das Fehlen von Schulutensilien stellt keine solche existentielle Notlage dar...Es ist auch nicht ersichtlich, dass die Antragstellerin zumindest die für die Erstausstattung anlässlich der Einschulung erforderlichen Kosten, die das Gericht unter Berücksichtigung der Kosten für einen gebrauchten Schulranzen sowie für eine Schultüte, Stifte und Hefte auf einen Betrag von insgesamt (höchstens) 50,00 Euro schätzt, nicht durch Ansparung in dem noch verbleibenden Zeitraum bis zur Einschulung Ende August aufbringen könnte."
Zweitens:
Im Abgeordnetenhaus von Berlin vom 11. Oktober 2007 hat die Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales in der Aktuellen Stunde zum Thema "Kinder - Reichtum oder Armustrisiko? Wirksame Strategien gegen Kinderarmut entwickeln":
"Auf der Bundesebene unterstützen wir auch Initiativen z.B. des Landes Rheinland-Pfalz wonach das SGB II um Sonderbedarf zum Schuleintritt erweitert werden soll. Schulranzen, Schultüte, Sportzeug, Federmappe, Hefte all das summeirt sich zu einem Betrag, der aus dem Regelbetrag nicht zu finanzieren ist. Und wer immer noch glaubt, das kölnnte in Hartz IV-Haushalten angesprart werden, ist nicht von dieser Welt Bis zu einer bundesweiten Regelung, prüfen wir Forderungen der Wohlfahrsverbände nach bezirklichen Fonds zur Unterstützung der Familien beim Schuljahresbeginn."
Drittes:
Im "Berliner Rahmenvertrag für Hilfen in Einrichtungen und durch Dienst der Kinder- und Jugendhilfe (BRVJug") - Nebenkosten-Katalog (in der Fassung vom 30.11.2006) ist festgelegt, dass auch "die gefüllte Schultüte zur Einschulung" zu den Jugendhilfeunterhaltsleistungen als Bestandteil des Schulmaterials gehört.
Nalli Ruthenberg 1845
Schul-Erinnerungen (1845)
Von Agathe Nalli-Rutenberg, geb. 1839, erster Schultag 1845
erschienen in: Das alte Berlin Erinnerungen von Agathe Nalli-Ruthenberg, Berlin 1912
„Der erste Schultag. Welch ein Ereignis im Leben eines Kindes! Ich war noch nicht sechs Jahre alt, als ich eines Morgens, ein kleines Körbchen, das mein Frühstück enthielt, am Arm, in Begleitung meines lieben Vaters, meinen ersten Weg zur Schule antrat.
...
Die Schulverhältnisse Berlins waren damals ziemlich verschieden von denen heutzutage. Für die Mädchen gab es nur Privatschulen, und zwar höhere und mittlere Töchterschulen. Außerdem existierten noch sogenannte Volksschulen, die zusammen von Knaben und Mädchen der niederen Stände besucht wurden, und die auch unter privater Leitung standen. Kommunalschulen, wie sie heute in so großer Menge von der Stadtverwaltung in Berlin errichtet sind, mit unentgeltlichen Unterricht, gab es damals nicht. Auch das ärmste Kind musste sein Schulgeld bezahlen.
...
Beiläufig will ich noch bemerken, dass man, als ich schreiben lernte, sich nicht der Stahlfeder bediente. Dieselben existierten noch nicht. Man schrieb allgemein mit Gänsefederposen, die in den unteren Schulklassen häufig vom Lehrer selbst für die Kleinen zugeschnitten wurden. Für mich speziell besorgte dies gewöhnlich mein lieber Vater zu Hause.“
Ottillie Wildermuth
es ist doch eine kleine Entdeckung für mich, dass ich heute das kleine Büchlein "Kinderglückwünsche" mit Festgedichten zum Geburtstage von Ottilie Wildermuth gefunden habe.
Ottilie Wildermuth (1817 - 1877) war im 19. Jahrhundert eine sehr bekannte und produktive Schriftstellerin und Jugendbuchautorin.
Ein Geburtstagswunsch "Dem Vater" lautet:
"Ich bin ein kleiner Springinsfeld
für jetzt noch, lieber Vater, gelt?
Manch` Unart läuft mitunter ein,
das sollte freilich nicht so sein.
Vom Lernen halte ich nicht viel
und scheu`Papier und Federkiel;
daß dies nicht recht ist, das seh ich ein
und denk: ich sollte anders sein.
Und weil ich solches eingesehn,
dacht ich: Du willst zum Vater gehn
und willst versprechen: Tag und Nacht
auf Besserung zu sein bedacht.
Geacht, gethan! Jetzt bin ich hier
und zum Geburtstag gratulier
und wünsche, daß durch Artigkeit
ich Dich erfreue allezeit."
Ein Geburtstagsgedicht "Der Mutter" heißt (ich denke, dass das ein Gedicht für ein Kinder im 1. Schuljahr ist):
"Heut`, Mamachen, ist´s ein Jahr,
als wir froh zusammen saßen
und da Dein Geburtstag war,
von dem großen Kuchen aßen.
Damals war ich noch sehr dumm,
konnt`nicht lesen und nicht schereiben,
doch jetzt dreht das Blatt sich um,
immer dumm kann man nicht bleiben.
Jetzt kann ich schon etwas schreiben,
auch das Lesen wird schon kommen,
ich werd`mich schon selber treiben,
das hab ich mir vorgenommen.
Aber gern mach`ich Faxen
und, wie der Papa gemeint,
hör` benah` das Gras ich wachsen,
wenn die liebe Sonne scheint.
Nun, Mamachen, nimm zum Schluß
meinen schönsten Glückwunsch an
und dazu noch diesen Kuß,
weil ich sonst nichts geben kann."
Bei einem anderen Geburtstag-Gedicht "Dem Großvater" wird deutlich, wie sehr im 19. Jahrhundert Zuckersachen beliebt waren:
"Und wenn ich groß gewachsen bin
und Geld verdienen kann,
so kauf ich Dir, mein Großpapa,
das allerbeste dann.
Ich kauf Dir dann Zuckerzeug
und Bretzeln und Konfekt,
und freue mich, mein Großpapa,
wenn es Dir herzlich schmeckt."
Schulkarte 1916
"An den Schulknaben
Werner Klinge
Leipzig
Kaiserin-Augusta-Str. 1
Delitzsch, d. 30.4.16
Mein lieber Werner!
zu Deinem ersten Schultag möchten auch wir Dir viel Glück wünschen.
Mögest Du ein braver Schüler u. ganz tüchtiger, brauchbarer Mensch werden.
Gute Gesundheit sei Dir in Zukunft beschieden, damit Du auch Deine Lieben alle erfreuen kannst. Mit herzlichem Gruß bleiben Deine Tante Baumgärtel u. Martel."
Ursula Burkowski 50er Jahre
Ursula Burkowski schreibt in ihrem Buch "Weinen in der Dunkelheit" über ihren ersten Schultag in einem Kinderheim in Ostberlin (Mitte der 50er Jahre):
"Einschulung
Mit sechs Jahren kam ich zur Einschulung in das Haus Nummer 1. Alle Schulkinder mußten ihre Pionier- oder FDJ-Kleidung tragen. Vor der Schule fand ein Fahnenappell statt, die Großen sangen Lieder, dann überreichten sie uns kleine Blumensträuße und die langersehnte Schultüte.
Zu den Luftballons mit den Friedensgrußzetteln an der Schnur sah kaum einer hin, wir wollten alle nur wissen, was in der langen Tüte war. Enttäöuscht stellte ich fest, daß die Kekse, Bonbons und Buntstifte gegen die mit reichlich Klopapier ausgefüllte Spitze recht mickrig waren. Kinder, die Verwandte hatten, bekamen von ihnen dazu noch viele schöne Dinge.
Traurig darüber, daß mich niemand besuchte, ging ich zu den Mädchen, die auch als Waisen galten, und wir spielten mit den Schultüten Burgfrauen."
Ursula Burkowski kam mit zwei Jahren mit ihren Geschwistern ins Kinderheim Königsheide in Ost-Berlin, mit 600 Kindern damals das größte Kinderheim in Europa, weil ihre Mutter Weihnachten 1953 nach dem Westen gegangen war und die Kinder allein zurückgelassen hatte.
Werner Gertler 1934
Schul-Erinnerungen
Werner Gertler, Aus meinem Leben, geb. 1928 in Jüttendorf/Thamm in der Nähe von Senftenberg/Niederlausitz,
Schuleintritt 1934 (?)
Volksschulzeit
Meine Volksschulzeit begann mit einem Gang zum „Figaro“ und wurde eingeleitet auch gleich mit einem zünftigen Haarschnitt. In unserer Bismarck-Straße keiner hatte einen so schönen lockigen Bubi-Pagen-Haarschopf wie „Mullerchen“, so nannte und rief mich in aller Zeit mein Onkel Wille. Alle Leute in der Straße freuten sich, streichelten meine Lockenpracht...
Also, zur Einschulung, dass war damals immer zu Ostern, steckte man mich in den damals modernen Plaile-Matrosenanzug und angemessen dazu verpasste man mir auch einen angeblich vernünftigen Haarschnitt. Meine schönen Haare fielen alle der Haarschneidemaschine und der Nivelierschere zum Opfer. Locke für Locke fielen über die Schultern auf den Fußboden und bedeckten den halben Friseursalon. Als die Prozedur beendet war, sah ich nackt wie ein gerupftes Huhn aus. Tanten, Onkels, Nachbarn und sogar meine engsten Freunde sollen Tränen vergessen haben über die Veranstaltung, nur weil ich standesgemäß wie alle ABC-Schützen eingeschult werden sollte... Jedenfalls bekam ich wie alle meine Mitschüler die langersehnte große Zuckertüte, die mich fast erdrückte, und ich war von der Last des Mitleids befreit, sah eigentlich nur ein wenig verändert aus.
Bagdad
Heute habe ich mit meinem Onkel Gunter in Halle telefoniert, er war mit seiner Frau in den 70er und 80er Jahren für den DDR-Außenhandel (Landmaschienen) im Irak, in Indien und Äthiopien tätig. Seine Frau Christa war in DDR-Botschaftsschulen als Lehrerin tätig.
Ich erzählte von unserem Projekt. Sie erinnert sich, dass auch in den DDR-Botschaftsschulen zum 1. Schultag Zuckertüten übergeben wurden. Die Eltern der Schulkinder brachten die Tüten von Besuchen in der DDR mit. Einmal hat sie in Bagdad (DDR-Generalkonsulat) in Vertretung einer verhinderten Kollegin auch die Schuleinführung mit Zuckertüte durchgeführt.
Otto Steingrüber 1916
Tagebuch Familie Otto Steingrüber 1910 bis 1964
Teil 4
Schuleintritt 1916 (zweites Kriegsjahr, 1. Weltkrieg)
Schultüten verboten
01.05.1916 Ein Tag des Gedenkens. Um Mitternacht sind alle Uhren um eine Stunde vorgerückt worden. Und dadurch Lichtgeld zu ersparen. Es ist komisch, aber man muss sich daran gewöhnen. Seit Menschengedenken wird das auch das erste Mal sein. Das bringt alles nur der schreckliche Krieg mit sich. Jetzt heißt es sparen wohlbekannt.
Herbert ist heute in die Schule gekommen. Er ist ganz außer sich vor Freude, trotzdem es keine Zuckertüte mehr gab, die sind auch verboten worden. Das ist das erste Mal ohne Zuckertüte. Herbert ist der 34. Schüler, 40 sind ihrer reingekommen.
Zuckertütenfest (2000)
Amts- und Gemeindeblatt der Gemeine Borbitzsch August 200
Von S. Fritzsche und die Erzieherinnen der Kita „Sonnenkäfer“ in Niederbobritzsch
Abschied aus dem Kindergarten
„Im Kindergarten war es heut schön“ – mit diesem Lied verabschiedeten sich an einem Freitagnachmittag die Schulanfänger von ihrer Kindergartenzeit.
Gemeinsam mit ihren Eltern, Geschwistern und Großeltern erlebten sie ein Zuckertütenfest voller Überraschungen.
Der Nachmittag begann mit einem kleinen Programm und selbstgebastelten Geschenken der mittleren Gruppe.
Danach waren die „Großen“ an der Reihe. Mit Liedern, Geschichten und Tänzen rund um die Schulzeit zeigten sie allen wie sehr sie sich auf die Schule freuen.
„Wo sind die Zuckertüten?“ war die Frage. Aufgeregt wurde überall gesucht – und doch war nichts zu sehen. Gemeinsam mit den Eltern wurde beschlossen den Zuckertütenbaum zu suchen.
An jeder Weggabelung begrüßte eine Märchenfigur die Kinder - Frau Holle, die Hexe aus Hänsel und Gretel, der kleine Muck, Hans im Glück und die Marktfrau von Schneewittchen. Durch das Lösen von Rätseln gelangten die Kinder zum Zuckerbaum. Meister Ede und Pumuckel erwarteten hier die Kinder, auch hier mussten die Kinder Fragen beantworten bevor sie ihre Zuckertüte erhielten.
Berliner Woche vom 3. September 2008www.a4k.de Elternportals des Arbeitskreises Neue Erziehung e.V.Aufsatz "Eine Schultüte? Klar! Aber für alle" darauf hingewiesen, dass sich heute einkommensschwache Familien den Kauf einer Schultüte und ausreichender Schulmaterielien oft nicht leisten können. "In Berlin-Kreuzberg organisierte der niederländische Fotograf Rob van der Nol am Wochenende vor der Einschulung ein Zuckertütenfest, bei dem benachteiligte Kinder aus vier Berliner Bezirken beschenkt werden konnten." "Der Fotograf Rob van der Nol hat soeben das Buch "Erster Schulgang. Eine Metamorphose" im Eigenverlag herausgebracht. Mehr Informationen auf seiner Homepage www.robvandernol.com." Vom 16. April bis zum 5. September 2010 findet im Stadtmuseum Jena die Sonderausstellung von Hans-Günter Löwe über Schulanfang und Zuckertüte statt. |
Berliner Woche vom 10. September 2008Berliner Woche in der Ausgabe 34/2009 vom 19. August 2009ein Zuckertütenfest zum Schulanfang, vom Verein "Gemeinsam in Lichtenberg" mit dem Allee-Center in Alt-Hohenschönhauen. |
Berlin Woche vom 27. August 2008:Morgenpost vom 10. Juli 2008:In der Berliner Morgenpost vom 10. Juli 2008 wird über eine Studie des Stadtsoziologen Hartmut Häußermann von der Berliner Humboldt-Universität über die soziale Lage Neuköllns und über die Auswertung von Sozialdaten der Bewohner aus den Jahren 2001 bis 2006 berichtet. Hier einige Angaben: Fast die Hälfte der Bewohner Neuköllns lebt von Transferleistungen. Unter der Armutsgrenze leben 65 Prozent der Bewohner. Beim Kauf von Schulbüchern ist fast jeder zweite Schüler von der Zuzahlung des Eigenanteils befreit, weil die Eltern nachweislich zu wenig Geld haben. In Nord-Neukölln sind etwa 90 Prozent aller Schüler von der Zuzahlung befreit. Der Anteil von Schülern nichtdeutscher Herkunft an Neuköllner Grundschulen liegt bei 80 bis 100 Prozent. Die Kinderarmut ist im Zeitraum von 2001 bis 2006 von 18,9 Prozent auf 54,4, Prozent gestiegen. In Nord-Neukölln erreicht die Kinderarmut Spitzenwerte bis zu 73 Prozent. |
BN DeStem vom 6. September 2008BERLIJN - Traditiegetrouw krijgen Duitse kinderen op hun eerste schooldag een grote puntzak met snoep en cadeautjes, maar veel ouders kunnen dat niet meer betalen. Nederlander Rob van der Nol deelt in Berlijn honderden zogenaamde Schultüten uit. 'Ik vond het sneu.' Anders dan in Nederland is de overgang naar de basisschool in Duitsland een groots evenement dat de meeste Duitsers zich hun hele leven herinneren. Een zaterdagse feestdag die begint met toespraken op school en eindigt aan vorstelijk gedekte tafels met familie en vrienden, in een restaurant of thuis. Maar het hoogtepunt voor de kinderen is de uitreiking van de Schultüte, een soms wel anderhalve meter hoge puntzak vol met cadeautjes en snoep. "Ik zag vorig jaar voor het eerst kinderen met zo'n puntzak lopen en wilde weten wat dat was", vertelt de in Berlijn woonachtige Nederlandse fotokunstenaar Rob van der Nol. "Het bleek de beroemde Schultüte te zijn. Ik vond het meteen een geweldig gebruik. Integratie is in mijn werk een belangrijk thema en met zo'n puntzak kunnen alle kinderen op school een gelijke start maken en krijg je saamhorigheid." Maar zo mooi is de werkelijkheid niet altijd, ontdekte de 54-jarige Van der Nol. "Ik zag later een jongetje zielig aan de kant staan. Om hem een beetje op te beuren, vroeg ik wat hij allemaal in zijn Tüte had zitten. Toen snapte ik zijn teleurstelling. Daar zat alleen een appel in. Ik vond het sneu en traumatiserend. Andere kinderen hadden puntzakken met snoep, cd's, boekjes, puzzels, knuffels, spelletjes, allerlei schoolmateriaal of bijvoorbeeld tandenborstels." Voor veel Duitse ouders met lagere inkomens is de eerste schooldag van hun kinderen zo een nachtmerrie geworden, want ze moeten de zak plus de inhoud wel zelf betalen. De traditie van de Schultüte, of Zuckertüte, begon zo'n tweehonderd jaar geleden in Thüringen. Hoewel ze zelf gemaakt moeten worden, heeft de Duitse commercie inmiddels genadeloos toegeslagen. Een lege hardplastic of kartonnen puntzak met Doornroosje-motief kost al zo'n 25 euro. Met de verplichte aanschaf van een waslijst aan schoolspullen, kost een eerste schooldag al gauw een paar honderd euro en dan is er nog niet eens gegeten en gedronken. Van der Nol kreeg het idee om dit schooljaar gratis gevulde puntzakken uit te delen. Hij schreef scholen aan, trok sponsors over de streep, organiseerde een locatie in de Berlijnse wijk Kreuzberg en afgelopen zaterdag was het zo ver. |
"Maar het liep anders dan verwacht", vertelt Van der Nol. "We hadden vijfhonderd gevulde puntzakken klaarliggen en er is simpelweg geplunderd. Moeders renden over kinderen heen en verdwenen met vijf van die dingen in hun armen. Een zware jongen moest iedereen naar buiten duwen en toen hebben we de deur dichtgegooid. Tot overmaat van ramp is ook nog mijn digitale camera gestolen." In zijn woning liggen nu nog zo'n tweehonderd goedgevulde puntzakken. Vandaag, als ruim 24 duizend kinderen in Berlijn hun eerste schooldag hebben, wil hij met een busjes langs enkele scholen om ze alsnog te verdelen. "Ik zie inmiddels ook wel de andere kant van dit fenomeen", filosofeert Van der Nol. "Naast het risico dat kinderen zonder puntzak meteen als tweedeklas worden gebrandmerkt, staat de Tüte ook symbool voor een soort uniformering. De basisschool begint hier twee jaar later dan in Nederland, maar dan is het spelen ook meteen afgelopen. De puntzak is ook een troost bij de verpakte mededeling dat het leven nu echt is begonnen." Morgenpost vom 19. Juni 2008:Artikel zum Problem der nicht schulfähigen 5-6jährigen Kinder in Kreuzberg, die trotzdem eingeschult werden. Zur Herkunft und Schichtenverteilung in Kreuzberg 2007: 53 Prozent der Bevölkerung Kreuzbergs gehört zur Unterschicht, bei den Arabern gehören 76 Prozent zur Unterschicht, bei den Türken 77 Prozent zur Unterschicht, bei den Deutschen 18 Prozent (Quelle: Berliner Morgenpost vom 19. Juni 2008). |